Sonntag, 21. August 2011

Jeans ha(h)ndmade - Erster Versuch

Heute früh um ca. 8 Uhr ging es dann los. Linus war bereits fit (was sonst?!) und durfte in Ruhe sein Butterbrot essen, während ich schon einmal angefangen habe. Es ist doch am Schönsten, wenn man bereits die Teile ausgeschnitten vor sich liegen hat.

Brav der Anleitung folgend, habe ich also erst einmal die Knie angenäht.





Bisher gab es auch keinerlei Probleme. Nebenbei lief noch ein wenig die Vogelhochzeit und somit wurde ich auch beinahe nicht unterbrochen.
Mittendrin habe ich dann festgestellt, dass ich das eine Hosenbein falschrum ausgeschnitten hatte.
Also nochmal eben neu machen.
Mit dem Rollschneider kein Problem, allerdings gab das etwas Stoffschwund.



Somit waren schonmal die ersten Schritte geschafft und ich habe mich kurz mit den Resten von Linus Butterbrot gestärkt bevor es weiterging. (Die Hälfte seiner Ministücke hat er in aller Ruhe am Boden verteilt. Mama war ja beschäftigt...)





Würde ich noch eine Jeans nähen, dann würde ich die Nähte wohl mit einem Faden in einer Kontrastfarbe nähen. Ich meine, es würde besser aussehen.




Erstes Zwischenspiel für Britta. Das erste Mal Auftrennen.
Irgendwas hat mit der Oberfadenspannung nicht gestimmt.
Und es war nicht das letzte Mal :)








Die Taschen sind ja nur Fake, deswegen auch der helle Faden. Bei der Nächsten würde ich sie noch weiter nach unten ziehen. Eine Weile habe ich überlegt die Zwillingsnadel zu benutzen und mich aber dann dagegen entschieden. Der Abstand schien mir zu schmal.





Ich glaube dafür ist es dennoch ganz gut gelungen. Für mich sah es auf jeden Fall einigermaßen regelmäßig aus.






Als nächstes musste der Sattel an die hinteren Hosenbeine angebracht werden. Dummerweiße hatte ich durch das doppelte Zuschneiden vom einen Bein noch einen Saum herumliegen. Blöd wenn man das falsche Teil annäht und damit kommen wir zum:





Zweiten Zwischenspiel für Britta! Nochmal auftrennen. Hach ja, der Auftrenner mein bester Freund.






Was natürlich nicht fehlen darf: Nette Taschen auf dem Popo. Der Jeansstoff für die Knie und die Taschen ist übrigens etwas dicker. Und lässt sich urschlecht bügeln. Aber was muss das muss.





Komischerweiße waren die Linien für die Taschen viel zu lang. Ich hab sie einfach in die Mitte gesetzt und gehe davon aus, dass genau das der Sinn war :)






Und damit kommen wir dann endlich zu den einzelnen Teilen. So sehen sie fertig aus. Ach ja ein kleines "Label" habe ich auch noch aufgenäht. Sieht doch schon ganz nett aus.

 Irgendwie müssen die Teile jetzt nur noch eine Hose ergeben. DAS hat Zeit gekostet. Eigentlich eine vollkommen simple Sache, aber bei 30 Grad im Schatten (mindestens!) und einem kleinen Buben, wegen dem man alle paar Minuten aufspringen muss weil er meint wieder irgendetwas anstellen zu müssen, kann man sich irgendwie schlecht konzentrieren.




Ich musste also wieder auftrennen. Aber am Ende ging es dann doch weiter. Der Saum an den Hosenbeinen war noch das kleinste Problem.







Irgendwann waren dann alle Teile da wo, sie hin sollten. Der letzte Schritt stand kurz bevor und hätte ich gewusst was der mich kosten wird (abgesehen von Nerven...), hätte ich wahrscheinlich in dem Moment die Hose in die Ecke gepfeffert und mich doch dafür entschieden, nächste Woche nochmal ins OEZ zu fahren um irgendetwas für die Hochzeit zu kaufen.




Der Saum!
Fieser gemeiner Gummi den man gleichzeitig dehnen und irgendwie unter den Stoff bringen muss.
Fies.
Absolut fies.
Hab ich schon erwähnt, dass der echt fies war?!








Zu Beginn sah es ja noch gut aus. Genau wie bei den Bündchen sonst auch an 4 Seiten festgesteckt. Aber so ein breiter Gummi ist doch etwas sperriger als ein braves Bündchen.
Ich habe gelitten.
Aber nicht nur ich!






Leider ist das Bild nicht sonderlich scharf geworden, aber irgendwann ertönte dann ein sehr unschönes Geräusch. Die Nadel war nicht nur gebrochen, nein sie war regelrecht gefoltert von dem Gummi und Jeans (und von mir?!), zerbogen und in ihre Einzelteile zerlegt.




Find ich da jetzt noch was Positives? Na klar, da kann ich direkt üben eine neue Nadel einzusetzen. (Auf die TODO-Liste: Neue Nadeln kaufen! Sicher ist sicher...)
Danach wurde dann auch der Saum mehr schlecht als recht beendet. Zufrieden bin ich damit nicht, aber ich denke auch hier gilt: Übung macht den Meister!



Und damit kommen wir dann zum fertigen Produkt. Als Testhose bin ich damit zufrieden, hinten muss noch ein kleiner Fehler ausgebügelt werden, aber ich hab doch beschlossen erst einmal das kühle Nass der Dusche aufzusuchen und den Tag dann mit meinen beiden Männern zu verbringen.

Fazit: Der Schnitt ist an sich nicht schwer. Allerdings sollte man dafür doch mehr Ruhe haben. Die Originalhose werde ich auf jeden Fall nähen, wenn Linus versorgt ist. Am besten mit Kopfhörern auf den Ohren :) Obwohl ich die Farbe des Jeansstoffes eigentlich nicht prickelnd fand, sieht er in Kombination nicht schlecht aus. Linus wird die Hose auf jeden Fall tragen.

Damit wäre der erste Teil des Projekts beendet. Jetzt muss ich nur dringend morgen Cord bestellen.
Was hat es mich gekostet?

Viel Schweiß!
Ein wenig Nerven.
Eine Nähmaschinennadel.

Was hat es mir gebracht?

Eine Hose die Linus anziehen kann.
Lustige Stunden an der Maschine mit Linus neben mir und lautem Gesang zur Vogelhochzeit.

Ich hatte Spaß. Und damit hat es sich schon gelohnt.




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